Tabellenführer eine Nummer zu groß
Auf dem Papier war die Partie zwischen dem Tabellenführer der SG Schozach-Bottwartal eine klare Angelegenheit. Und auch die Vorzeichen standen in den Reihen der Gäste nicht gut: Carina Kalmbach fällt weiterhin krankheitsbedingt aus, ebenso die Langzeitverletzte Sophie Hilf. Melanie Walter kämpft mit Knieproblemen, Laila Ihlefeldt fehlte in der Woche erklärungsbedingt.
Marina Maric war beruflich verhindert und Lea Grießer laboriert immernoch an einer Sprunggelenksverletzung. Hinzu kommen zwei Corona-Infektionen, so dass die Reihen des TV Möglingen schon recht licht waren. Umso überraschender war dann der beherzte Auftritt des Underdogs. Den ersten Treffer markierte Nina Dierolf bereits nach knapp 40 Sekunden. Die Gastgeberinnen gingen im weiteren Verlauf mit 4:2 in Führung, doch Nina Dierolf und die sichere Siebenmeterschützing Alina Kynast brachten ihre Farben nach 12 Minuten sogar mit 4:5 in Führung. Die erste Halbzeit verlief dann auf Augenhöhe. Keiner Mannschaft gelang es sich wirklich abzusetzen. In der 20. Minute markierte Möglingens Kathrin Schilling das 7:8 für den TV Möglingen, 70 Sekunden später hatte Schozach bereits wieder 9:8 vorgelegt. Ein Doppelschlag von Laila Ihlefeldt brachte den TV Möglingen wieder mit 13:14 in Führung, dies war auch der Pausenstand.
Den besseren Start in den 2. Durchgang erwischten dann deutlich die Gastgeberinnen. Binnen 5 Minuten hatten sie sich auf 19:15 abgesetzt – eine Vorentscheidung. Der TV Möglingen kämpfte tapfer, doch die dünner Personaldecke machte sich bermerkbar. Am Ende musste man sich mit 28:23 geschlagen geben – lange Gesichter sah man dennoch nicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft überzeugte durch ihren Kampfgeist und zog sich achtbar aus der Affäre. Durch den gleichzeitigen Sieg der HSG Marpingen bei der HSG Hunsrück rutscht der TV Möglingen nun auf den 7. Platz und müsste, stand heute, den Gang in die Abstiegsrunde antreten. Dennoch besteht noch kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen – zu dicht ist die Tabellensituation und zu lang noch die Saison. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nur einen Punkt – der Vorsprung auf den letzten Tabellenplatz allerdings auch nur einen Punkt.
Am kommenden Sonntag empfängt der TV Möglingen den Zweitligaabsteiger HSG Freiburg, der ebenfalls bisher noch keinen Punkt abgegeben hat.
Es spielten: Marlene Fuchs und Celine Bossu (im Tor): Alina Kynast (8/2), Laila Ihlefeldt (5), Nina Dierolf (4/1), Sarah Klatte (2), Lea Grießer, Milena Radulovic, Sophie Kübler und Kathrin Schilling (je 1), Valentina Beutel und Jade Oral.
