1,5 Grad - Die #spatencrew bleibt!
Die Weihnachtsgans verdaut, bei der internen Silvesterlaufwette mehr Kohle gemacht als in manch einer Tagebaugrube liegt und vier Trainingseinheiten später, stand vergangenes Wochenende der handballerische Auftakt ins Jahr 2023 an. Doch in Rielingshausen ist die Kabine enger als jede Verwahrungszelle, die Warmmachmusik schlimmer als so manches Spontankonzert ...
... auf einem dreckigen Acker und beim Bau der gesamten Halle wurden vermutlich mehr Steuergelder verschwendet als für den gesamten Polizeieinsatz am Wochenende in Lützerath. Während sich die heimischen Nostalgiker bereits den Tennisboden zurückwünschten, waren die Möglinger Auswärtsfahrer einfach nur froh, dass sie den matschigen Weg durch den Hardtwald nach Rielingshausen fanden.
Mit vollem Kader und noch volleren Spielern, (die zum Teil beim Warmlaufen keine Kohle, sondern Alkohol abbauen mussten) ging es für die Möglinger also am Samstagabend gegen den Tabellenletzten der Berzirks(bundes)liga. Doch wer nun davon ausgeht, dass Marbach krasser demontiert wurde als so manches Dorf von RWE, der wurde eines Besseren belehrt.
Denn bereits zu Beginn der Partie bewegte sich manch ein Möglinger Spieler nur so elegant wie ein Braunkohlebagger. Insbesondere das Rückzugsverhalten der Spaten führte zu vermehrten Protestaktionen seitens des Trainers. Nach 10 Minuten stand so ein 7:7 auf den Pappschildern der (tatsächlich lauten) Sporthalle.
Doch zum Erstaunen der Bevölkerung resultierten die Proteste ausnahmsweise tatsächlich in einer Reaktion der Beteiligten. In einer wilden Phase, in der die Teams häufiger mit den Schiedsrichtern aneinandergerieten als mit den Gegnern, schaffte der TVM langsam die Oberhand zu gewinnen und konnte sich mit 14:10 absetzen. Leider sorgten einige unglückliche Aktionen dafür, dass dieser komfortable Vorsprung nicht bis zur Halbzeit gehalten werden konnte. So entschied sich unter anderem Moritz dazu, mehr an seiner Zwei-Minuten-Strafe zu baggern, als so mancher Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne – die Mannschaftskasse dankt (Halbzeitstand 13:15).
Und nicht nur die Demonstranten in Lützerath konnten an diesem Wochenende unterirdisch, denn zu Beginn der zweiten Halbzeit fiel die Leistung der Möglinger steiler ab als manch eine Baugrube. Dies resultierte in der 40. Minute sogar in einem Führungswechsel (19:18). Dabei wurde wieder allen Spielern bewusst, dass nur die Kohle noch tiefer vergraben ist als unser Handballtalent. Ein Fakt auf den unsere Schorlekritiker regelmäßig hinweisen.
Letztendlich fanden die Möglinger aber dennoch einen Weg, die Führung zurück zu erobern, auch da gegen Ende der Partie die Anzahl an Strafzeiten-/würfen kaum abnahm und die Chancen konsequenter genutzt wurden. So fühlten sich die Marbacher vom Schiedsrichtergespann öfters verraten als die Wähler der Grünen an diesem Wochenende. Grün war in diesem Tag wohl nur die Time-Out-Karte die Coach Schuller kurz vor Ende nahm, um das Spiel nochmals zu beruhigen.
Letztendlich konnte ein knapper drei Tore Vorsprung über die Zeit gebracht und somit der erste Sieg des Jahres 2023 gefeiert werden.
An dieser Stelle noch der Hinweis, dass es für unseren Spaten des Monats Jakob selbstverständlich ist, dass er den ersten Radlader voll Kohle in Lützerath eigenhändig abträgt. Vielleicht ist bis dahin bereits das Jahr 2030 angebrochen. Hierfür wird ihn Coach Schuller sicherlich auch für eine Trainingseinheit freistellen.
Vereint im stillen Protest: Tim Knodel und Kai Jäckh im Tor, Jan Niklas Jäger, Moritz Salathe (8), Jakob Niemann, Bastian Schelle (5), 43-Tore-Selim Sevsay (2), Alexander Hehr (4), Stefan Knapp (2), Marco Schmid (2), Vincent Kesel (4), Fabian Friederich (2), Pascal Wessely und Marc Hasselhoff.
Unsere Bewertung bei TripAdvisor: Der Parkplatz dreckig wie beim Tagebau, aber zumindest die Hütte abgerissen. 3/5 Sternen.
Nächstes Wochenende hat sich sogar Greta Thunberg angemeldet – denn es wird heiß. Und da wohl auch sie den Weltuntergang nicht verhindern kann, möchten wir zumindest die Zeit bis dahin gemeinsam sinnvoll nutzen. Wir spielen unser nächstes Spiel am 22.01.2023 zur Kinderstunde um 14:15 Uhr in der Gemeindehalle Oppenweiler, gegen den hoffentlich ganz in Grün auflaufenden HCOB. Zumindest die Stromkosten für das Licht sollten um diese Uhrzeit gering ausfallen.
