Hohe Torfrequenz bei hoher Herzfrequenz
"Was willst Du? Was brauchst Du? Und: Was kann ich erwarten?" - Diese drei zentralen Fragen der Menschheit stellte sich nicht nur unser Trainer zum Vorbereitungsstart, sondern auch unser Jüngster regelmäßig im Waldhaus. Und zumindest im Hinblick auf die dritte Frage hatte, nach dem verkorksten Saisonstart und 0:6 Punkten, keiner mehr allzu große Hoffnungen.
Weder der Trainer, noch unser Jüngster.
Die Erwartungen der Schorlekritiker bleiben (zurecht) hoch. Trotz des Quasi-Aufstiegs in die Bezirksoberliga müssen sie sich aber kaum umstellen: Das Highlight gegen den Landesliga-Absteiger CVJM haben wir bereits vergeigt. Die Aufsteiger aus Asperg und Marbach-Rielingshausen stehen bald auf dem Programm. Abgestiegen ist vergangene Saison keiner – ganz nach unserem Geschmack.
Auf den Weg zu den ersten beiden Punkten haben sich allerdings zwei (bzw. drei) neue Gesichter gemacht, die dem Spiel in Bönnigheim auch deutlich ihren Stempel aufdrücken konnten: Den Auslöser für die erste grüne Karte drückte nämlich unser 360-Grad-Qualitätssportler Moritz Salathe, der mit seinem Tor zum 0:5 den perfekten Spielstart krönte. Moritz kehrt nach langer Verletzung zum Team zurück und schraubt die Sexiness direkt auf 9. Doch die Gäste-Auszeit zeigte kaum Wirkung und Neuzugang Enrique (Endo) Hofferer baute in der achten Minute die Führung auf 1:7 aus. Der berufliche Bushäuschenentglaser wechselte von der HC Metter-Enz an den Sonnenbrunnen und trug in den ersten Spielen bereits zur Massephasifizierung über den Kreis bei. Den größten Impact auf das Spiel hatten allerdings die beiden Halb-Linken. Während uns Levin May vom TSV gleich 14 Buden einschenkte, zeigt auch unsere neue Smiley Cyrus ihr Können als Steineschmeißer. Auch Yannick Ott kam vom Handballclub aus Sachsenheim-Vaihingen zum Frakturstandort Möglingen und muss durch die Ausfälle von Basti Schelle und Stefan Knapp direkt liefern.
Das Heimteam rotierte und der TVM nutzte seine Chancen im Verlauf der ersten Hälfte nicht mehr so konsequent wie zu Beginn des Spiels. Nach dem 6:9 konnte sich die #spatencrew zwar nochmals auf sechs Tore (9:15) absetzen, musste dem hohen Anfangstempo dann aber bis zur Halbzeitpause (16:17) Tribut zollen.
Im Angriffsspiel zu wechselhaft und in der Abwehr ließ man sich zu einfach handballerisch über den Tresen ziehen. Wenn wir Friedrich Merz richtig verstanden haben, ist selbst daran die Ampel Schuld. Bereits in der 36. Spielminute hatte der TSV die Partie gedreht und uns Lautmalern war bis zur 43. Minute (25:21) der Pinsel ausgetrocknet. In den folgenden fünf Minuten waren es aber wiederum Yannick, Moritz und Endo, die durch fünf Tore am Stück das Spiel wieder drehten (25:26) und zwischenzeitlich den Schorlekritikern die Endstufe in den Herzschrittmachern zündeten. Auch die Umstellung auf eine offensivere Abwehrformation machte es den Bönnigheimern schwerer zum Torerfolg zu kommen.
In der Schlussviertelstunde zeigten beide Teams ihr Kämpferherz, doch der TVM fand auf jedes Tor der Heimmannschaft eine Antwort in Form eines Gegentors. Selbst eine vierminütige Unterzahl in der Schlussphase des Spiels konnte das Möglinger Team überstehen. Die Möglinger Abwehr rührte in der letzten Minute Beton an und sorgte dafür, dass der finale Wurf der Bönnigheimer in die nächste Postleitzahl ging und am Ende der Achterbahnfahrt tatsächlich die ersten beiden Punkte auf der Habenseite stehen.
Crashen jede Pressekonferenz: David Huijsman, Martin Siodlaczek und Dominik Kellner im Tor, Moritz Salathe (9), Jakob Niemann (6), Bastian Schelle, Tim Knodel, Selim Sevsay, Alexander Hehr (2), Timon Bolloff (1), Fabian Friederich, Yannick Ott (6), Enrique Hofferer (5) und Marc Hasselhoff (3).
Unsere Bewertung bei TripAdvisor: „Wenn alle perfekt spielen, geht’s 0:0 aus.“ 4/5 Sterne.
Nächste Partie ist am 03.11. um 18:45 Uhr in Schwieberdingen.