TVM verschläft Saisonstart
Nach lediglich 183 Tagen (oder umgerechnet: Einem halben Schuljahr und zwei BWL-Klassenarbeiten für Moritz) startete die erste Herrenmannschaft am vergangenen Samstag wieder in eine neue Spielzeit. Oder anders ausgedrückt: Nach lediglich 183 Tagen intensiver Vorbereitung flog die bunte Harzkugel endlich wieder mit kompetitivem Anspruch. Eine Liga tiefer. Genauso motiviert.
Grundsätzlich konnte die Schwieberdinger Felsenberghalle von einem hochklassigen Spiel ausgehen: Zwei Teams mit makelloser Bilanz, die HSG als Tabellenführer (6:0 Punkte), das Gästeteam gar mit der besten Abwehr der Liga (0 Gegentore). Quasi ein Spitzenspiel direkt zum Saisonstart.
Anstatt „erster Welle“ gab es in der vergangenen Trainingswoche allerdings eher „Grippewelle“, sodass nach dem Abschlusstraining vermehrt zum warmen Bier gegriffen wurde. Außer bei Tobias Bubeck konnten dadurch alle „Virusse“ (physiologischer Fachjargon eines mit dem Bunzenbrenner-Führerschein ausgezeichneten Basti Schelle) erfolgreich bekämpft werden. Max Almert flüchtete pünktlich zu Saisonbeginn auf die Malediven und lässt recht freundlich grüßen.
Den ersten Treffer der Saison markierte Neuzugang Moritz Salathe vom Siebenmeterstrich (der teamzuständige Bierwart sei an dieser Stelle angehalten, das übliche Prozedere hinsichtlich „Einstand“, „erstes Saisonspiel“, „erstes Tor“, … zu notieren). Von einem Spitzenspiel war die Begegnung allerdings von Anfang an weit entfernt. Der TVM schloss zu häufig vorschnell ab oder stand sich selbst im Weg. Auch die heimische Betriebssportgruppe des ansässigen Automobilzulieferers brachte in Halbzeit 1 nicht viel auf die Kette. Aufgrund einer zumeist soliden Abwehrleistung gelang es dem TVM auf ein 10:12 bis zum Pausentee davon zu ziehen.
Der Vorsprung hielt bis zur 45. Minute. Unzählige Male scheiterte man an der respektablen Akrobatik des gegnerischen Torhüters (der Betriebsarzt wurde informiert), sodass man es dem Heimteam leicht machte, das Spiel zu drehen. Auch konnte keines der beiden Teams ein effektives Umschaltspiel auf die Beine stellen, da die beiden Unparteiischen leider häufig sehr nervös in ihre Flöten hauchten und dadurch etliche, potenzielle Kontersituation gekonnt unterbunden.
In der 58. Minute gelang es Felix Neuschwander nochmals, das Spiel auszugleichen (22:22). In den letzten beiden Minuten agierte man dann allerdings wieder zu fahrig, wodurch die HSG nochmals auf 23:22 erhöhen konnte, was auch das Endergebnis darstellte.
Die Dynamik war sicherlich vorhanden. Der Wille auch. Um in der kommenden Woche punkten zu können, gilt es allerdings die Wurfquote zu steigern und dem heimischen Publikum eine konzentriertere Vorstellung zu bieten. Das Team freut sich, neben Mama und Opa, über jeden, der am Sonntag um 18:00 Uhr den Weg in die Stadionhalle findet. Der Gegner lautet dann SV Kornwestheim DREI (diesmal echt!).
Unsere Bewertung bei Tripadvisor: 1/5 Sternen. Früher war die Bezirksklasse cooler.
