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Turnen beim TV Möglingen

Der TV Möglingen bei der Weltgymnaestrada in Dornbirn

Gruppe 1

Vom 8-13. Juli fand in Dornbirn, Österreich die 16. Weltgymnaestrada statt. Das größte Breitensportfestival der Welt wird alle 4 Jahre unter dem Leitsatz „Gymnastics for all – Turnern für alle“ durch den internationalen Turnerbund FIG ausgerichtet. Das Besondere: Es werden keine Wettkämpfe ausgetragen – stattdessen zeigen Showgruppen aus den unterschiedlichsten Turnsparten ihr Können.

Es geht um die Freude an der Bewegung, gegenseitige Unterstützung, Völkerverständigung und Inklusivität. Die Teilnahme ist vom Kindes- bis ins hohe Alter möglich – so waren die jüngsten Turnerinnen 5, die älteste 95 Jahre alt, Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen nehmen genauso Teil wie solche aus Entwicklungsländern. Förderprojekte ermöglichen jedes Jahr die erstmalige Teilnahme neuer Länder, die es sich sonst nicht leisten könnten. So herrscht bei der Gymnaestrada ein wirklich internationales Flair.
Im Jahr 1953 hatten diese „Olympischen Spiele für jedermann“ Premiere in Amsterdam. 66 Jahre später trafen sich über 18.000 Teilnehmer aus 69 Nationen und von allen 5 Kontinenten in Vorarlberg. Auch 13 Gymnastinnen vom TV Möglingen waren mit dabei. Diesmal stand die Weltgymnaestrada unter dem Motto „Come Together. Show Your Colours – Kommt zusammen. Zeigt eure Vielfalt“.

Probe

Schon im Januar war es mit den Vorbereitungen losgegangen: 25 Teilnehmer aus Möglingen und dem Turngau Neckar-Enz trafen sich unter der Leitung von Birgit Pflugfelder zum Üben der Choreografie für das Worldteam. Das Besondere am Worldteam: Gruppen und Einzelpersonen aus allen Teilnehmerländern können mitmachen. Sie erlernen zu Hause dieselbe Choreographie, die dann bei der Gymnaestrada in der Großgruppe zusammen aufgeführt wird. Damit ist das Worldteam einzigartig im der Weltgymnaestrada-Lineup. Normalerweise präsentieren sich bei den Aufführungen einzelne Vereine, sowie regionale oder nationale Auswahlen. Ins Leben gerufen wurde es bei der 15. Weltgymnaestrada 2015 in Helsinki.

Am 6. Juli ging es dann endlich los – per Zug und Fähre reiste die Möglinger Delegation nach Dornbirn. Schon am Bahnhof Stuttgart kam die erste Turnfeststimmung auf – man traf auf weitere Gymnaestrada-Teilnehmer, erkennbar an ihrer Delegationskleidung inklusive leuchtend roter Turnschuhe und „Germany“-Turnbeutel. Schon im Zug entwickelten sich die ersten netten Unterhaltungen mit Einheimischen. Eine Erfahrung, die sich die ganze Gymnaestrada fortsetzten sollte – die lokale Bevölkerung war sehr freundlich, hilfsbereit und interessiert. Untergebracht waren die Möglinger und die Turngau-Gruppe in einer Schule in Bregenz, dem deutschen Nationendorf. Wie für die meisten Teilnehmer gehörte das Schlafen in Klassenzimmern zur Gymnastrada-Erfahrung. An der Schule wurde fleißig trainiert – auch die Möglinger/Turngauer übten nochmal für ihren Auftritt.

Rigoletto

Die für Sonntag angesetzte Eröffnungsfeier musste wegen einer Unwetterwarnung abgesagt werden, wordurch sich weitere Änderungen im Zeitplan ergaben. Für die Möglinger und die Turngau-Truppe bedeutete dies Leerlauf bis Dienstag. Die Zeit wurde genutzt für etwas Sightseeing – per Seilbahn fuhr man auf die gläserne Aussichtsplattform auf dem Karren und auf den Pfänder, erkundete Bregenz und Dornbirn. In den folgenden Tagen blieb immer wieder Zeit für kleine Ausflüge in die umgebenden Städchen und sogar bis nach Liechtenstein. Bei meist gutem Wetter konnten die Möglinger Mädels und die Turngauer so die Region Vorarlberg und die Einheimischen kennen lernen. Ein absolutes Highlight abseits des sportlichen Gymnaestrada-Geschehens war der Besuch einer Durchlaufprobe der Oper „Rigoletteo“ auf der Seebühne Bregenz, bei der Gymnaestrada-Teilnehmer exklusiv etwas Festspiel-Luft schnuppern und das neueste Bühnenbild bestaunen konnten.

Eroeffnung

Das Herz der Gymnaestrada bildete die Messe Dornbirn in deren Hallen unzählige Showgruppen sich präsentierten, sowie die beiden Stadien in Bregenz und Dornbirn, in denen die Großgruppenvorführungen stattfanden. Obgleich ein Breitensportfestival wurden bei der Weltgymnaestrada spektakuläre Showauftritte geboten – nur die besten Showgruppen werden durch die FIG ausgewählt, um in der Messe auftreten zu dürfen. Spitzensportler boten Schauturnen, zirkusreife Akrobatik, Tanz und Sportgymnastik auf höchsten Niveau. Aber auch Jedermann-Gruppen, die durch ihre Kreativität bestachen oder Großgruppen, die durch ihre schiere Masse an Teilnehmern beeindruckende Bilder auf den Rasen der Stadien zauberten, waren zu sehen. Die Highlights auf der Messe waren der Besuch des Deutschen Abends, bei dem sich die besten deutschen Gruppen präsentierten, sowie die FIG-Gala, bei der die internationale Showturn-Elite sich zeigen durfte. Hier erlebten die Zuschauer atemberaubende Turnkunst und zahlreiche Gänsehaut-Momente.

Auch abseits der Messe war ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten: von der Welcome Party in der Schule, über die Schaubühnen in Dorbirn, Bregenz und den umliegenden Städten bis zu abendlichen Konzerten und Straßenfesten. Ein Kennzeichen der Gymnaestrada ist es, die Begeisterung für den Sport in die Gastgeberstädte hineinzutragen und die lokale Bevölkerung teilhaben zu lassen. Auf Bühnen in acht Städten traten daher nachmittags Schaugruppen auf. Abends wurde dann dort mit Bands oder Djs gefeiert, wobei sich die Gymnaestrada-Teilnehmer mit den Einheimischen mischten. Eine Woche lang übernahmen die Gymnasten die Region Dornbirn. Überall waren Teilnehmer in ihrer typischen Delegationskleidung anzutreffen. Es herrschte eine sehr positive, offene und fröhliche Atmosphäre. Der Völkerverständigungsaspekt - sich als Vertreter seines Landes zu verstehen, mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen, wurde offensichtlich von allen gelebt.

Auffuehrung

Am Mittwoch wurde die Eröffnungsfeier dann nachgeholt. Eine nach der anderen marschierten die teilnehmenden 69 Nationen in ihrer Delegationskleidung in das Stadion ein. Trotz der großen Hitze bekam der ein oder andere Teilnehmer Gänsehaut – in den Nationalfarben als Vertreter seines Landes einzulaufen ist eben etwas Besonderes. Mit über 2000 Personen war die deutsche Delegation die zweitgrößte. Sie wurde aber von den Schweizern mit über 3000 nochmal deutlich übertroffen. Gar nicht aufhören wollte der stetige Strom der in rot und grau gekleideten Eidgenossen. Die kleinste Delegation war Tonga – mit nur zwei Vertreterinnen. Der Jubel der jeder Delegation von den anderen Teilnehmern entgegenschlug, besonders den ganz kleinen oder erstmalig teilnehmenden Nationen, verdeutlichte den besonderen Spirit, der bei dieser Gymnaestrada herrschte. Dementsprechend emotional fielen die Eröffnungsreden der Offiziellen aus. Es folgte eine farbenfrohe Turn- und Gymnastikshow unter Mitwirkung lokaler Vereine. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier hatte die Möglingen/Turngau-Delegation ihren ersten Auftritt mit dem Worldteam im Rahmen des „Dornbirn Special“, einer Art Best-of der Großgruppenvorführungen. Gemeinsam mit Teilnehmern aus 22 anderen Nationen präsentierten sie den Tanz, den sie zu Hause monatelang vorbereitet hatten.

Kaum war die Gymnaestrada auch offiziell eröffnet, ging das große Tauschen los: Eine Gymnaestrada-Tradition ist das Tauschen von Länder-Pins und Delegationskleidung. Da die Eröffungsfeier erst Mitte der Woche stattgefunden hatte, war die Zeit zum Tauschen verkürzt – dementsprechend fieberhaft wurden jetzt Tauschwillige gesucht. Die Möglinger und Turngauer erbeuteten unter anderem schweizer T-Shirts, Brasilien-Jacken und Kanada-Mützen. Bald war an der Kleidung nicht mehr zu erkennen, wer aus welchem Land kam.

Nach einer erfüllten und beeindruckenden Woche ging Gymnaestrada am Samstag mit der Abschlussveranstaltung zu Ende. Ein gelungenes Sportfest, dass seinem Motto „Come Together. Show your Colours“ mehr als gerecht geworden war. Mit vielen Eindrücken und genug Inspiration für die nächsten vier Jahre fuhr die Möglinger Delegation und die Turngau-Gruppe wieder nach Hause und freut sich schon auf ein Wiedersehen in Amsterdam 2023.

GRuppe ende

Ein besonderer Dank geht an Annemarie Hillebrand für die Organisation und Anmeldung und das Betreuung der Möglingerinnen als „Team-Leader“, an Birgit Pflugfelder als Worldteam-Trainerin und Frank Last für den Gepäcktransport.

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