Wildwasser-Rafting im Haifischbecken
Wie der aufmerksame Leser bemerkte, nahm sich Arbeitsgruppe Lyrik und Kurz-Epik die vergangenen Wochen eine kreative Pause, da wir nicht mal unseren treuesten Schorlekritikern die Doppelbelastung aus schlechtem Handball und schlechten Spielberichten zumuten wollten. In den letzten Spielen hagelte es nämlich Pleiten gegen das CVJM, Bietigheim, Kornwestheim, ...
... Ludwigsburg, Marbach-Rielingshausen und auch gegen den aktuellen Gegner Bönnigheim II.
Nachdem das Hinspiel gegen den TSV noch eher einer traurigen Suppenschüsselfahrt glich, galt es gegen die Tripsdrill-Dauerkartenbesitzer vom Rande des Strombergs das Ruder herumzureißen. Da auch die direkten Kontrahenten um die begehrten (Nicht-Abstiegs)plätze der Bezirks(bundes)liga Schlange stehen und an diesem Wochenende punkteten, war die Zielvorgabe für das Spiel gegen den TSV Bönnigheim II klar: Lasst den Ball laufen, der hat mehr Luft als ihr.
Nachdem selbst unser heißer Ofen Basti genug im Baumhaus und Schäferwagen meditiert hatte und so seine persönliche Energiekrise überwand, konnte der TVM mit voller Bank, einem goldenen Spaten und jeder Menge Kohldampf antreten. Unsere beiden Geburtstagskinder Tim und Jona erhielten gegen Vorlage eines Kasten Biers freien Eintritt.
So gelang in der Defensive auch ein guter Start und der gewohnte Streichelzoo hatte an diesem Tage glücklicherweise nicht geöffnet. Allerdings warf man sich zu Beginn im Angriff regelmäßig „Hals-über-Kopf“ in aussichtslose Abenteuer und fiel so öfter ins kalte Rosenbrunnenwasser als jeder Bachelor-Kandidat. Dadurch ließ man das Gästeteam bis zur 24. Spielminute von einem 6:6 auf ein 10:15 davonziehen. Erst eine taktische und personelle Umstellung am Kinderwagen brachte mehr Stabilität ins Angriffsspiel, sodass die #spatencrew bis zum Halbzeitpfiff immer öfters den doppelten Donnerbalken auspackte und wieder auf 16:17 aufschließen konnte.
Genau daran knüpfte der TVM auch in Halbzeit 2 an und setzte sich bis zum 22:17 mit fünf Toren ab. Wie aus dem Jungbrunnen gefallen, parkte Tim den Bus und den Betonmischer ein ums andere Mal im Tor, sodass selbst die Liebhaber des fröhlichen Weinbergs verblüfft in ihr zu klein geratenes Souvenirglas schauten. Auf die starke Torhüter-Leistung und den 11:2 Lauf fand das Gästeteam jedenfalls keine passende Antwort.
Doch als man ab Minute 40 (22:18) die Wildbachfahrt vermeintlich in ruhigere Fahrwasser gebracht hatte, gönnten sich innerhalb kurzer Zeit gleich drei Möglinger eine zweiminütige Verschnaufpause am Eiswagen. Sicherlich vorentscheidend, dass es dem TSV nicht gelang, dies auszunutzen und mit Vollgas und Karacho die Kehrtwende einzuleiten. Grund genug, die Sektkorken und Bierflaschen auf der Tribüne knallen zu lassen. In der Schlussphase zeigte sich der TV ungewohnt routiniert und brachte die zwei Punkte mit einem 30:26 über die Bühne.
Vom Barbershop in den Freizeitpark: Tim Knodel und Martin Siodlaczek im Tor, Moritz Salathe (8), Jan Niklas Jäger, Jakob Niemann (5), Bastian Schelle, Selim Sevsay, Alexander Hehr (4), Stefan Knapp (5), Jona Schelle, Marco Schmid, Vincent Kesel (1), Pascal Wessely (4) und Marc Hasselhoff.
Aktuelle Bilanz von 100-Tore-Selim: 51/100.
Unsere Bewertung bei TripAdvisor: „Da wird’s mir schon vom Zuschauen schlecht!“ 3/5 Sterne.
Wer die jungen Rehkitze diese Saison noch ein letztes Mal aus der Vogelperspektive elegant über die heimischen Wiesen hüpfen sehen möchte, der möge sich am kommenden Samstag, den 01.04.2023 um 15:45 Uhr im Möglinger Wildparadies (Stadionhalle) einfinden. Hier empfängt der TVM die HSG Sulzbach-Murrhardt, der Eintritt ist wie immer KOSTENLOS (kein Aprilscherz).