Use your brain
Es ist ja nicht so, als wären wir nicht offen für echten Nervenkitzel: Bungeejumping, Haitauchen, Fallschirmspringen, Marcs Kinderzimmer aufräumen oder eben gegen die HSG Neckar spielen. Die HSG stand bereits vor dem Spiel als sicherer Absteiger fest, während die #spatencrew auf der anderen Seite den Klassenerhalt schon in der Tasche hatte.
Im letzten Saisonspiel oder vielleicht auch schon in Einstimmung auf die kommende Saison, präsentierten sich jedenfalls beide Teams in mittelmäßiger Bezirksklasseform. Selbst die beiden Schiedsrichter freuten sich auf die Schlusssirene, die beim 21:25 ertönte und ein Spiel beendete, das kaum weiterer Worte bedarf.
Spielübergreifend erreichte der TVM sein Saisonziel. In der Wissenschaft gibt es den Begriff der Emergenz, sprich: Die Summe kann größer sein als die Anzahl ihrer Teile aka 1 + 1 = 3 bzw. in unserem Falle = 8, da wir es tatsächlich schafften, acht Spiele in der Bezirksbundesliga zu gewinnen und nun die Saison 22/23 auf Tabellenplatz 8 abschließen. Wissenschaftlicher Konsens besteht darüber, dass es noch hätten sehr viel mehr Siege sein können. Statistische Ausreißer gegen das CVJM und gegen Bönnigheim lassen sich genauso wenig erklären wie der Last-Minute-Sieg gegen Habibi Haribo (emergentes Phänomen). Aber physikalisch gesehen ist Hinfallen eben auch eine Vorwärtsbewegung.
In der kommenden Spielzeit starten wir also nochmal in der Bezirks(bundes)liga. Als deklarierte Fahrstuhlmannschaft, die den Knopf fürs Öffnen der Fahrstuhltür nicht gefunden hat, als Fähnchen im Gegenwind der Gegenwart, im Shitstorm der Schaulustigen und Schorlekritiker. Unserer Grillzangen-Polemik bleiben wir treu: Die Arbeitsgruppe Wallraff, Lyrik- und Kurz-Epik wird sich auch in der kommenden Saison selbstredend weniger in der Informationswissenschaft als in der tiefenpsychologischen Vermittlung von Sachverhalten auf CH3CH2OH-Basis beheimatet fühlen. Team Jung wird weiterhin Denialismus beim Aufwärmkick betreiben. Und die Leistung, die das Team nach den Spielen am Tresen abliefern wird, wird nicht nur Ärzte, Sportwissenschaftler und Schorlekritiker verblüffen, sondern auch Getränkelieferanten. Auch der Trainer wird weiter an seiner Ambiguitätstoleranz arbeiten und zwischen taktischer Finesse und absoluter Talent- und Hoffnungslosigkeit seines Spielermaterials im kompetitiven Wettstreit balancieren müssen. Im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten. Außer Vince, der sich als quakender Frosch nochmal in einer höheren Spielklasse versuchen möchte. Die Tena Men bereits vor der Vorbereitung randvoll.
Doch im Tale grünet Hoffnungsglück. Möge sich Fortune und Feinsinn in der kommenden Saison über uns ergießen. Und hoffentlich auch das ein oder andere Kaltgetränk. Wir lassen von uns hören und freuen uns auch in der kommenden Saison über den ein oder anderen Zuschauer in der Stadionhalle. Der Eintritt bleibt KOSTENLOS, auch Dank unserer Gönner, die häufig viel zu kurz kommen:
Mit dem Vorbereitungsplan in der Tasche auf Abschlussfahrt: Tim Knodel und Martin Siodlaczek im Tor, Moritz Salathe (7), Jan Niklas Jäger (1), Jakob Niemann (1), Bastian Schelle, Selim Sevsay (1), Alexander Hehr (3), Stefan Knapp (3), Jona Schelle (1), Vincent Kesel (4), Nico Reisinger (3), Fabian Friederich und Marc Hasselhoff (1).
Abschließende Bilanz von 100-Tore-Selim: 59/100.
Unsere Bewertung bei TripAdvisor: „Klatsch, Klatsch Schenkelchen, Opa wünscht sich Enkelchen“ 3/5 Sterne.