Schelle verteilt Schellen
In der Käsberghalle zu Mundelsheim, wo normalerweise nur der Käse rollt, fand am 20. April 2024 ein Handball-Match statt, das mehr Drehungen hatte als eine türkische Telenovela. Oder als unsere Torhüter im Anschluss an das Spiel im Schocken. Die kleine Schwester aus Mundelsheim, die immer die alten Klamotten auftragen muss, traf auf die #spatencrew aus Möglingen.
Von Beginn an ging es zu wie in einem Bienenstock oder einem wie bei einem Ping-Pong-Match zwischen zwei Eichhörnchen auf Koffein – emsig, schnell und ohne Rücksicht auf Verluste. Die Gäste aus Möglingen, die sich über die ungewohnt vielen Parkplätze wunderten („Ist heute Feiertag oder was?“), zeigten gleich, dass sie nicht nur beim Einparken, sondern auch beim Einnetzen eine gute Figur machen. Das Spiel selbst war eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der die Führung öfter wechselte als David seine Meinung über die holländische Fußballnationalmannschaft. Nach 12 Minuten stand es bereits 7:7, und man konnte die Gedanken der Möglinger Spieler fast hören: „Hätte ich doch nur ein paar Runden mehr gedreht... jetzt schwitze ich wie ein Igel in der Sauna.“
Die erste Halbzeit endete mit einem 12:12-Unentschieden und beide Teams gönnten sich ein Schorle, als ob es der Heilige Gral wäre. Mit Weisheiten wie „Lebe jeden Tag, als wäre es dein letztes Schorle“ ging es dann in die zweite Halbzeit.
Doch trotz der eingängigen Botschaften des Coaching-Staffs zeigte sich auch nach der Halbzeit ein unverändertes Bild. Ein ständiger Führungswechsel und keine Mannschaft war in der Lage sich mit mehr als 2 Toren abzusetzen. So ging die #spatencrew etwa in der 38. Minute erneut mit 17:16 durch Bastian Schelle in Führung, der einige Bälle so elegant einnetzte, dass selbst die Maschen Applaus klatschten. Für diesen war es ein ganz besonderer „Wandertag“ in der alten Heimat und er machte seinem Namen alle Ehre, indem er an diesem Abend gleich acht Mal zuschlug.
Doch die Möglinger, die in der 48. Minute noch mit 20:18 führten, mussten in der 53. Minute zusehen, wie ihre Kräfte genauso schwanden wie die Hoffnung, dass Montag ein Feiertag ist. Nach einer 2-Minutenstrafe und einem Führungswechsel zum 22:21 für Mundelsheim, sah es düster aus für die Gäste. Aber sie fingen sich wieder und hatten in der 59. Minute die Chance, mit einem freien Wurf alles zu entscheiden. Doch der Ball traf nur den Pfosten – ein klassischer Fall von „knapp daneben ist auch vorbei“. Die letzte Chance der Heimmannschaft parierte David mit dem Fernsehturm auf seiner Torwarthose, sodass El Capitano im Gegenzug den Sack zum 25:23 zumachen konnte. So endete ein Spiel, das zeigte: Handball ist nicht nur Sport, sondern auch eine Bühne für Lebensweisheiten und ein Paradies für Parkplatzsuchende.
Wohnen in einer Zweck-WG mit Shindy: David Huijsman, Martin Siodlaczek und Dominik Kellner im Tor, Jan Niklas Jäger (2), Jakob Niemann (2), Bastian Schelle (8), Tim Knodel, Selim Sevsay, Alexander Hehr (3), Stefan Knapp, Jona Schelle, Tim Bolloff, Fabian Friederich (6), und Marc Hasselhoff (4).
Unsere Bewertung bei TripAdvisor: „Morgens um 5 kauft man in Bietigheim halt den ganzen MC.“